Würden wir die Lebensdauer aller Smartphones in Europa um nur ein Jahr verlängern, könnten wir damit jährlich 2,1 Millionen Tonnen CO2 sparen. So eine aktuelle EU-weite Studie.
Smartphones sind, wie wir wissen, ein echtes Sorgenkind was die Ökobilanz angeht. Vor allem die Produktion belastet die Umwelt, aber auch das Recycling macht – da es eben zu wenig stattfindet und die einzelnen Bauteile auch nicht leicht zu trennen sind, große Probleme. Zusätzlich problematisch ist die soziale Situation der ArbeiterInnen. Beim Abbau der vielen verschiedenen Rohstoffe, bei der Produktion der Geräte und beim Recycling fehlen oft arbeitsrechtliche Standards. Es geht also auch hier wieder darum, sowohl Umwelt- als auch soziale Aspekte zu berücksichtigen und somit auf langfristige ökologische Verträglichkeit und soziale Gerechtigkeit zu zielen! -> Siehe auch Klimabeitrag: Sonstiges Konsumverhalten.
Während Haushaltsgeräte früher viele Jahre genutzt wurden, vor allem auch, da Schäden einfacher zu reparieren waren, wird heute viel schneller etwas Neues angeschafft. Vor allem Smartphones werden durchschnittlich nur zwei bis drei Jahre genutzt. Zum einen wollen die Kunden möglichst das neueste technische Gerät, zum anderen ist es auch so, dass sich die modernen Geräte nicht mehr gut reparieren lassen, da Bauteile etwa verklebt oder mit ungewöhnlichen Schrauben verschraubt werden. Ebenso problemtatisch ist, dass bei den meisten Geräten der Software-Support nach kurzer Zeit eingestellt wird. Viele VerbraucherInnen nehmen das oft als Anlass zum Neukauf.
Hersteller sollten dazu gezwungen werden, Software-Updates länger bereitzustellen. iFixit fordert Maßnahmen, durch die Smartphones leichter reparierbar gemacht werden können und Konsumenten sowie unabhängige Reparaturprofis auch Zugang zu Ersatzteilen und Reparaturinformationen erhalten. Dafür werden gemeinsam mit weiteren Aktivisten und Umweltschützern Unterschriften für eine Onlinepetition an die EU-Kommission gesammelt. Einzelne Unternehmen versuchen bereits die Auswirkungen von Handy-Produktion und -Nutzung auf die Umwelt zu verringern. Die Marken Fairphone sowie die Geräte der Marke Shift haben bspw. den Anspruch, möglichst umweltfreundliche, sozialverträgliche und ressourcenschonende Produkte anzubieten.
-> Hier geht’s zur Onlinepetition
-> Weitere Informationen zum Thema auch hier: Handyproduktion – Umweltfolgen und Arbeitsbedingungen